Rund um die Weihnachtszeit greifen Menschen vermehrt zu Teelicht und Kerzen, um die besinnliche Jahreszeit zu feiern, doch diese Idylle birgt Gefahren.
Unterschätztes Risiko
Kerzenlicht sorgt für Stimmung – und alle Jahre wieder für gefährliche Brandunfälle. Nur zehn bis zwanzig Sekunden dauert es, bis ein Christbaum in Flammen steht und das Feuer nur allzu rasch um sich greift und Wohnung oder Haus erfasst. „Offenes Licht und Feuer“ verursachen an die 1.000 Brände pro Jahr, wobei nur jene Brände mit Schäden von über 2.000 Euro erfasst sind. 47 Menschen kommen laut 15-Jahres-Statistik dabei jährlich zu Tode.
Besonders leicht entflammbar sind die harzhaltigen Nadeln von Adventkränzen und Christbäumen – je länger der Baum in beheizten Wohnräumen steht, desto dürrer sind Zweige und Äste und die Brandgefahr steigt. 60 Prozent aller durch Kerzen ausgelösten Brände entfallen auf die Monate November, Dezember und Jänner!
Besser vorsorgen
Brennende Kerzen sollten nie unbeaufsichtigt bleiben; Streichhölzer und Feuerzeuge sind für Kinder unerreichbar aufzubewahren. Lagern Sie Ihren Christbaum bis zur Aufstellung kühl und am besten in einem Kübel mit Wasser, um ihn vor Austrocknung zu schützen. Verankern Sie den Christbaum sicher in einer standfesten Halterung und stellen Sie ihn auf eine schwer entflammbare Unterlage wie etwa eine Löschdecke; in unmittelbarer Nähe sollten sich keine Heizgeräte oder brennbare Materialien wie Teppiche oder Vorhänge befinden.
Beim Schmücken des Christbaums ist auf ausreichenden vertikalen und horizontalen Abstand der Kerzen zu anderen Gegenständen zu achten – wobei Sie Kerzen mit „Selbstlösch-System“ bevorzugen sollten. Sie verhindern in aller Regel, dass brennende Dochte am Kerzenstumpf abrutschen und Zweige in Brand setzen, stellen aber keinen absoluten „Schutz“ dar. Wollen Sie offenes Feuer meiden und durch elektrische Kerzen ersetzen, achten Sie unbedingt auf gute Qualität und geringe Wärmeentwicklung und überprüfen Sie Kabel und Verbindungen vor Benutzung auf Beschädigungen! Übrigens: So mancher verheerende Brand ließe sich durch vorsorglich angebrachte Rauchwarnmelder verhindern …
Richtig löschen
Fangen Christbaum oder Adventkranz trotz aller Vorsicht Feuer, gilt es rasch zu handeln. Feuerlöscher, Löschdecke oder zumindest ein Kübel Wasser sollten für den Notfall bereitstehen und zur Alarmierung die Notfallnummern der Blaulichtorganisationen im Handy abgespeichert sein. In einer Erhebung konnten 11% der Befragten die Nummer der Feuerwehr nicht korrekt angeben – in der Panik ist sie womöglich noch weniger Menschen präsent: Polizei 133, Rettung 144 und die Feuerwehr erreicht man unter 122!